Starthilfe für die Schmetterlinge

Yeah, mein Erstling ist da! Bei Amazon im Selfpublishing veröffentlicht, als EBook und als Taschenbuch erhältlich.

Hier zu finden.

Geschrieben und überabreitet übrigens mit Papyrus, dem in meinen Augen besten Schreibprogramm für Autoren.

Klappentext:

Wann hat es jemals ein Traumprinz aus dem Märchenbuch ins reale Leben geschafft?

Felicitas, kurz Flix genannt, glaubt nicht an Märchen. Erst recht nicht, als der Urlaub mit ihrem Freund im totalen Desaster endet und sie plötzlich als Single dasteht.
Doch dann lernt sie Henry kennen, er ist Pilot und verfügt über alles, was einen echten Traummann ausmacht. Und er ist verrückt nach Flix, die ihr Glück kaum fassen kann.
Nur die berühmten Schmetterlinge im Bauch wollen einfach nicht so richtig in die Gänge kommen …

»Wahrscheinlich hatte ich nur eine besonders flugfaule Schmetterlingsart erwischt, die halt etwas Starthilfe brauchte. Kein Grund zur Sorge, wirklich nicht … Oder?«

Ein unterhaltsamer Chick-Lit – Roman mit einigen Überraschungen, viel Herz und Humor.

Leseprobe:

Herrlich, so ungefähr hab ich mir immer die perfekte Beziehung vorgestellt.
Wir, also mein Freund Georg und ich, lagen gemütlich aneinandergekuschelt auf dem großen Sofa in seinem Wohnzimmer, während sich draußen ein heftiger Aprilschauer austobte. Georg blätterte in irgendeinem Magazin, ich schmökerte in dem neuen Thriller, den mir meine Freundin Annika letzte Woche zum Geburtstag geschenkt hatte. Frischer Kaffee war vorhanden, eine Packung Butterkekse und das Nutellaglas standen in Reichweite. Eine Szene wie aus dem Bilderbuch, mehr Harmonie ging beim besten Willen nicht. Doch plötzlich …
»Hey, bist du grade sehr beschäftigt?«
»Hmmm«, sagte ich nur und bewunderte wieder einmal das todsichere Gespür meines Liebsten für den falschen Zeitpunkt.
»Mensch Flix, schau’s dir doch wenigstens mal an!« Georgs leicht gereizter Unterton signalisierte, dass er zumindest eine gewisse Kooperationsbereitschaft erwartete, und zwar auf der Stelle. Womit wir wieder in der Normalität angekommen wären, der ganze gemütliche Zauber war mit einem Schlag dahin.
Nicht gut, überlegte ich, wenn man mit jemandem zusammenlebt, der jegliche Stimmung abwürgt, sobald er nur den Mund aufmacht. Irgendwas lief da von Grund auf verkehrt. Trotzdem ging ich besser darauf ein, anderenfalls drohte nämlich eine dieser stundenlangen Grundsatzdiskussionen über egoistisches Verhalten in der Partnerschaft. Wäre nicht die erste.
Was also war jetzt schon wieder los? Mir schwante Übles, als er mir einen farbenfrohen Hochglanzflyer unter die Nase hielt. Ein Reiseprospekt von Frankreich, genauer gesagt, der Côte d’Azur. »Ok, ich habs gesehen«, meinte ich. »Du willst da doch nicht etwa den nächsten Urlaub verbringen?« Jetzt bloß keine Panik! Ich versuchte, angesichts dieser Bedrohung einen kühlen Kopf zu bewahren. Urlaub in Frankreich? Konnte er vergessen, eher würde ich vierzehn Tage lang auf dem Ballermann Sangria aus Putzeimern schlürfen!
»Jetzt bleib cool, ist ja noch nichts entschieden. Und so langsam könntest du dein Problem echt mal in den Griff kriegen.«
Der hatte gut reden, kaum etwas ist anhänglicher als so ein richtig schönes, ausgewachsenes Trauma aus der Schulzeit. Meines hörte auf den Namen Mademoiselle Yvette Beautemps. Eine pädagogische Null mit starken Tendenzen in Richtung Sadismus, die außerdem pastellfarbene Rüschenblusen und Chanel No. 5 für das Nonplusultra gehalten hatte. Mir wird immer noch schlecht, wenn ich das irgendwo rieche, und ihrem Unterricht ist es zu verdanken, dass Frankreich für mich bis heute gleichbedeutend mit der Hölle auf Erden ist. Georg wusste das sehr gut, warum zum Kuckuck nervte er mich also mit diesem blöden Prospekt?
»Du stellst dich echt unmöglich an, es sieht doch wirklich nett aus und ist verdammt preiswert«, versuchte er, mir die Sache schmackhaft zu machen. »Außerdem soll die Surfschule eine der besten am ganzen Mittelmeer sein.«
Alles klar, von daher wehte also der Wind. Im letzten Jahr hatte er mit der Surferei angefangen und war seitdem davon regelrecht besessen. Von mir aus, aber musste es ausgerechnet Frankreich sein? Zwei Drittel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt, da ließe sich doch garantiert auch ein anderes, genauso geeignetes Surfrevier finden. Ich warf einen genaueren Blick in das Hochglanzheftchen. Irgendwas-sur-Mer, ein Kaff an der Côte d’Azur, irgendwo zwischen Nizza und Marseille. Zwar nicht überteuert, aber so günstig fand ichs nun auch wieder nicht. Meiner bescheidenen Meinung nach ein Urlaubsziel, das die Welt nicht brauchte, höchst erstaunlich, dass Georg, der, höflich ausgedrückt, eher zur Sparsamkeit neigte, davon so begeistert war.
»Mensch, jetzt gib dir einen Schubs, ich will da echt total gerne hin!« Noch hatte er gute Laune, die allerdings innerhalb der nächsten Augenblicke ins Gegenteil umschlagen würde, wenn ich nicht mitzog. »Wenigstens einen Versuch«, bohrte er weiter. »Du kannst doch nicht für den Rest deines Lebens ein Land hassen, das du gar nicht kennst, nur weil dir eine bescheuerte Lehrerin zu Schulzeiten mal alles vermiest hat.«
Ich seufzte. Im Grunde hatte er ja recht, mein Verhalten war schon etwas kindisch. Das war mir durchaus klar, aber die Beautemps hatte mich gründlichst konditioniert. Andererseits, Scheiß auf die alte Schachtel, wie lange wollte ich mich eigentlich noch von ihr terrorisieren lassen? Partnerschaft lebt von der Kompromissfähigkeit der Beteiligten, meinem Lebensgefährten war die Sache wichtig und mir lag etwas an ihm. Außerdem schrappte unsere Beziehung schon seit längerem verdammt hart an einer Krise entlang, ich sollte endlich aufhören, davor die Augen zu verschließen. Alternativ würden wir uns die nächsten Tage entweder anbrüllen oder anschweigen, wahlweise auch beides im Wechsel. Ich kannte meinen Georg und seine Launen. Keine verlockende Aussicht, also sollte ich das kleinere Übel wählen und mich breitschlagen lassen. Der Klügere gibt nach, wie meine Mutter immer zu sagen pflegt.
Klar, so lange, bis er der Dumme ist, meldete sich das kleine Stimmchen in meinem Verstand. Ich würgte es ab, bevor ich noch anfing, diese Entscheidung näher zu hinterfragen. War in diesem Fall garantiert besser.
»Gut, dann eben Urlaub in diesem Kuhdorf«, sagte ich ergeben. »Aber nächstes Jahr fahren wir endlich nach Edinburgh, ok?«
»Edinburgh, oder wohin auch immer du willst. Du bist einfach die Allerbeste, ich wusste doch, dass du vernünftig werden würdest!« Überglücklich fiel mir Georg um den Hals, bevor er sich dranmachte, den ersten Frankreichurlaub meines Lebens zu buchen.
Öfter mal was Neues, dachte ich. Gerade war ich sechsundzwanzig geworden und hatte den Eindruck, dass dieses neue Lebensjahr eine Menge spannender Dinge für mich bereithielt. Außerdem sprach wirklich absolut nichts dagegen, dass wir in Frankreich eine tolle Zeit haben würden.

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