• Shortstories

    Heimat

    Mein Studium in Amerika ist beendet und ich befinde mich auf dem Rückflug nach Deutschland. Neben mir sitzt ein älterer Herr. Er ist sehr nett und wir kommen ins Gespräch.“Dann sind Sie jetzt auf dem Weg in die Heimat, junger Mann?”, fragt er abschließend.“Ja”, sage ich nickend. Heimat. Ich habe nie darüber nachgedacht, was das bedeutet. Wie es wohl ist, seine Heimat für immer zu verlassen? Freiwillig oder unfreiwillig? Findet man andernorts eine neue Heimat? Oder fühlt man sich zeitlebens fremd dort und sehnt sich nach der alten Heimat zurück? Und wie ist es, nach langer Zeit wieder an den Ort seiner Geburt zurückzukehren? Kann man an das Leben dort…

  • Persönliches

    Am Anfang war es noch nicht mal eine Idee (3)

    Wochen vergehen, Monate, ein Jahr, weitere Wochen, weitere Monate. Es ist zermürbend. Viele Aspekte, kein roter Faden, täglich neue Ideen. Es ist einfach zu viel. Ich muss aussieben. Was ist wichtig? Was passt zur Geschichte, die mittlerweile 100 Seiten umfasst? Wie charakterisiere ich leblose Maschinen? Wie erfasse ich die grauenvolle Vision einer Welt, in der Roboter sich kaum noch vom Menschen unterscheiden? Ich bin dem Thema nicht gewachsen. Das war’s dann. Schade, um die ganze Arbeit, die ich mittlerweile in das Projekt investiert habe. Ich wälze mich hin und her. Es ist 2 Uhr morgens. Ich starre ins Dunkel. Es muss einfach weitergehen. Der Kommunikationsroboter ist mir richtig ans Herz…

  • Shortstories

    Harriet lächelt

    Harold und Harriet waren ein ganz normales Ehepaar, wenn auch eines, das vom Glück besonders begünstigt zu sein schien. Sie hatten keinerlei finanzielle Sorgen, bewohnten ein schönes Haus und führten eine rundum harmonische Ehe.Zumindest waren all ihre Freunde und Bekannten dieser Meinung, die sie oft voller Bewunderung und manchmal auch mit ein wenig Neid darauf ansprachen: »Wie schafft ihr das nur, nie habt ihr irgendwelchen Streit?« »Wie kann man nur immer so glücklich sein? Es ist wundervoll, wie perfekt ihr zusammenpasst.«Harold lächelte dann jedes Mal voller Stolz, zwinkerte verschmitzt – und sagte nichts dazu. Auch Harriet enthielt sich jeglicher Kommentare, doch in ihrem Lächeln lag kein Stolz. Tatsächlich war es…

  • Persönliches

    10 Gründe fürs Selfpublishing

    Für meinen Erstling habe ich lange hin und her überlegt, recherchiert und mich dann ganz bewusst fürs Selfpublishing entschieden. Ich finde, dass die Vorteile überwiegen, gerade für einen Neuautor. Was alles für ein Selfpublishing spricht: Die frustrierende Suche nach Agent und/oder Verlag, der einem (nach einem halben Jahr Manuskriptprüfung) dann meistens doch absagt, entfällt. Das Buch ist sofort verfügbar. Bei einem Verlag dauert es vom Vertragsabschluss bis zur Veröffentlichung ein bis zwei Jahre (!). Eher sieht man als Newcomer auch keine Kohle. Man behält sämtliche Rechte und Gestaltungsmöglichkeiten in der Hand. Bei einem Verlag kann man oft nicht mal mehr beim Cover und Titel mitreden. Auch über den Inhalt hat…

  • Rezensionen

    Der Krake

      “Was zur Hölle ist eine Quickie-Teaser-Rezension?” “Tja das gibt es so bestimmt noch gar nicht, das habe ich eben gerade, oder vor 5 Minuten Erfunden. Einfach so!” “Einfach so erfunden? Wie geht denn sowas?” “Na, einfach so eben. Wollt ihr jetzt endlich wissen worum es geht oder was?” “Ja!” “Ganz einfach, etwas mehr als der Klappentext, aber weniger als ein ausführlicher Review. Bevor ihr jetzt fragt warum denn das. Nachdenken, es ist doch logisch eigentlich. Warum sollte ich euch das ganze Buch vorkauen? Wisst ihr wie schwer es ist eine tolle Geschichte in eigenen Worten wiederzugeben und dann auch noch Spoiler zu vermeiden? Ich finde es verdammt schwer. Außerdem…

  • Persönliches

    Am Anfang war es noch nicht mal eine Idee (2)

    Der ältere Herr im Rollstuhl ist skeptisch. Zugeschnürt. Mit einem Interview zu dem Thema „Pflegeroboter“ hatte er sich einverstanden erklärt. Nun sitzt er mir gegenüber. Unsicher. Die Flasche Wein, die ich ihm als „Vorab-Dankeschön“ überreichen möchte, ignoriert er. Ich stelle sie auf das Tischchen im Kaminzimmer, erzähle ihm von meinem Vorhaben, von meinen Entdeckungen, meinen Recherchen, von … Er sieht mich zweifelnd an. Ich zeige ihm mein sogenanntes „Denkbrett“, auf dem ich alles festgehalten habe, was mir zum Thema „Pflegeroboter“ eingefallen ist. Zögernd nimmt er es mir aus der Hand. Kommentarlos starrt er minutenlang auf meine visualisierten Gedanken. „Das ist ja vielleicht ein Chaos.“ Endlich eine Reaktion! Dann ist der…